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Graz, 14. Oktober 2016

Schneiden, bis der Arzt kommt

Auch Chirurginnen und Chirurgen müssen üben. Am besten tun sie das am nicht-lebenden Objekt. Was früher von den Chirurgietreibenden an Versuchstieren oder sehr einfachen Modellen trainiert wurde, kann nun an realitätsnahen 3D-Objekten eines Grazer Unternehmens getestet werden.

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Entwickelt hat LayerLab.net das 3D-Modell einer Niere gemeinsam mit Chirurgietreibenden der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie am LKH Graz, vorgestellt wurde die realitätsnahe Übungsanordnung im Rahmen des „IPEG endorsed Central and Eastern European Meeting on Neonatal and Paediatric MIS“ Mitte Oktober in der steirischen Landeshauptstadt.

Christof Kirschner (siehe Bild unten), Entwickler des 3D-Modells und Geschäftsführer von LayerLab.net, zur Technologie: „Mit diesem innovativen 3D-Modell haben wir aus der Kombination von 3D-Druck  und standardisierten Produktionsverfahren wie Silikonguss ein richtungsweisendes Modell geschaffen. Der 3D-Druck ermöglicht es, in der Medizin völlig neue Wege zu gehen, die nicht nur kostengünstig sind, sondern auch Tierversuche vermeiden.“

Fotos: LayerLab.net/Fechter/Kucek

Die von LayerLab-Geschäftsführer Christof Kirschner ausgewählten Werkstoffe für das 3D-Nieren-Modell entsprechen in hohem Ausmaß auch taktil menschlichem Gewebe und bieten den jungen ChirurgInnen die Möglichkeit, Operations-Techniken bis zur Perfektion zu üben“, zeigt sich Kinderchirurg Holger Till, Vorstand der Grazer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie und Vizepräsident der „Gesellschaft für minimal-invasive Kinderchirurgie“, vom Ergebnis der Zusammenarbeit mit LayerLab.net begeistert. Berechnet wurde das 3D-Modell der Niere in Kooperation mit dem Team des Grazer Kinderradiologen Erich Sorantin auf Basis von Daten, die mittels Kernspintomographie einer kindlichen Niere gewonnen wurden.

Die Zusammenarbeit zwischen Kirschner und Till in der Organentwicklung geht weiter: Ein Speiseröhren- und ein Zwerchfell-Modell sind gerade im Entstehen …

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