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Graz, 5. Juni 2015

Was mich wundert (6)

Dass die Diskussion über „Industrie 4.0″ in erster Linie von Ängsten geprägt ist.

 

Kurzfristig werden durch die vollständige Digitalisierung Arbeitsplätze in der Produktion verloren gehen. Mittel- und langfristig bietet die „4. Industrielle Revolution“ große Chancen. Beide Seiten der Medaille beleuchteten Expertinnen und Experten wie Wilfried Sihn, Wolfgang Wahlster, Markus Beyrer und Birgit Gebhardt im Rahmen des „3. Zukunftstages der steirischen Wirtschaft“, der dem Thema „Smart Production & Services“ gewidmet war.

 

Drei bei der Veranstaltung präsentierte Trends scheinen mir besonders schlüssig:

 

1. Das „Internet der Dinge (IoT)“ ermöglicht wesentlich ein „Dynamic Pricing“. Und durch die Mustererkennung in den Spuren, die KonsumentInnen auf ihren digitalen Wegen hinterlassen, werden erstmals „echte Zielgruppen“ identifizierbar.

 

2. Durch die fortschreitende Individualisierung der Produktion (basierend auf dem Prinzip der „Mass Customization“) wandern immer mehr Industrieproduktionen etwa von Fernost wieder zurück nach Europa.

 

3. Damit einhergehend kommt es mittel- und langfristig auch zu einer Re-Urbanisierung der Produktion. Das heißt, die volldigitalisierten und individuell produzierenden Fabrikseinheiten wandern zurück in die Städte und Ballungsräume — und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können wieder zu Fuß zur Arbeit gehen und die Produkte haben schnelle und kurze Wege zu den Kundinnen und Kunden in den großen urbanen Agglomerationen der Zukunft. Beides ist Voraussetzung für die ökologische Verträglichkeit von Wachstum.

 

Spannende Entwicklungen, jedenfalls.

 

 

 

Zukunftstag 2015 SFG

 

Zukunftstag 2015 SFG

Fotos: © SFG/Kanizaj

 

 

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