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Graz, 20. Juli 2016

Der Biotechboom, sein Ende und eine Wiederauferstehung

Zur Jahrtausendwende starteten mit der „New Economy“ auch in Deutschland unzählige hoffnungsvolle Biotech-Start-ups, hatten große Visionen und sammelten gutes Geld von Investoren:

Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms nährte die Hoffnung auf schnelle Fortschritte bei der Diagnose und Heilung tödlicher Krankheiten. „Jeder, der nicht wusste, was er mit seinem Geld machen sollte, hat es in Firmen gesteckt, die mit Biotechnologie zu tun hatten oder neu gegründet wurden“, sagt einer, der damals nah dran war.

Mit der ersten großen „New-Economy-Krise“ verschwanden auch viele Biotech-Unternehmen, doch die Branche stellte sich neu auf: Unternehmens-Netzwerke und Cluster wurden gegründet, zu Biotech gesellten sich weitere Sparten der „Life Sciences“ wie Pharma und Medizintechnik.

Viele Jahre lang schien die deutsche Politik in Sachen Biotechnologie nur Superlative zu kennen. Auch in Hamburg rief Wirtschaftssenator Thomas Mirow Ende der Neunziger die Disziplin zum „strategischen Schwerpunkt der Hamburger Wirtschaft“ aus. Ole von Beust und sein damaliger Gesundheitssenator Jörg Dräger erklärten den Wirtschaftszweig unter dem Label „Life Science“ zu einem der wichtigsten Cluster. Man träumte von der Ansiedlung neuer Firmen und Tausenden Arbeitsplätzen, erhoffte neue Medikamente gegen Krebs, HIV, eigentlich gegen jedes unheilbare Übel. Biotech war ein Zauberwort für die Zukunft. Eine große Zukunft.

» Aus: „Knochenarbeit“ in ZEIT online

Die Reportage von Jarka Kubsova in der ZEIT ist ein schönes Stück über einen Wissenschaftler und Unternehmer, einen Auftrag über Tod und Identität und die Erfahrungen in einer Branche, die sich neu und geerdet erfinden musste. » Eine Leseempfehlung

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