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Graz, 1. Mai 2015

Akustisches Interface zur Tremoranalyse

Den steirischen Forschungspreis für „HTI: Human Technology Interface“ erhielten die Kunstuniversität Graz und die Med Uni Graz für ihr Projekt zur Entwicklung eines „akustischen Interfaces zur Tremoranalyse“.

Mit dem akustischen Interface, entwickelt von David Pirrò und Alexander Wankhammer, werden die Eigenschaften eines Tremors hörbar gemacht — und damit kann das Krankheitsbild von den behandelnden Ärzten auch leichter als etwa nur durch den reinen Augenschein interpretiert werden. Das Projekt ist eine Kooperation der Univ.-Klinik für Neurologie der Med Uni Graz mit dem IEM (Institut für Elektronische Musik und Akustik) der Kunstuniversität Graz. IEM-Projektleiter Prof. Robert Höldrich gratuliert den Preisträgern: „Das ausgezeichnete Projekt macht die hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kunst- und Medizin-Uni sichtbar, die hier verschiedenste Expertisefelder in einer innovativen Entwicklung vereint.“

[…] Die optische Analyse von Bewegungen, sei es direkt durch Betrachtung oder durch Videoanalyse, leidet unter der schlechten zeitlichen Auflösungsfähigkeit des Auges. Darüber hinaus ist die Überlagerung mehrerer Bewegungsmuster selbst für geschulte NeurologInnen kaum erkennbar. Ex-Post Analyse Methoden haben wiederum den Nachteil, dass sie typischerweise sehr zeitaufwändig und daher nur schwer in den klinischen Alltag zu integrieren sind. Außerdem liefern sie NeurologInnen kein direktes Feedback, während der Untersuchung von PatientInnen.

Ziel des hier vorgestellten Forschungsprojektes ist daher die Erweiterung der derzeit zur Verfügung stehenden Diagnose Methoden mit einem akustischen Interface zur Tremor Analyse. Basierend auf der Echtzeit-Sonifikation von Beschleunigungsdaten, können mit Hilfe des Interface detaillierte Informationen hinsichtlich der zeitlichen und spektralen Charakteristika von Tremor Bewegungen hörbar gemacht werden. Da diese Methode im direkten Kontakt mit dem Patienten genutzt werden kann, eröffnet sie NeurologInnen eine zusätzliche Ebene der Wahrneumung und erlaubt dadurch eine umfassendere Analyse und Diganose der untersuchten Tremor Erkranung. […]

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